Rechts oder links – spielt das überhaupt eine Rolle?
Nichts hat so deutlich gezeigt, wie leicht man von einer Schublade in die andere einsortiert wird wie die Corona-Krise. Bevor die Regierung den ersten Lockdown verkündete, wurden diejenigen, die sowohl Grenzkontrollen als auch Einschränkungen des öffentlichen Lebens forderten, als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt. Hemmungslos verortete man jeden im rechten Spektrum, dem der Regierungskurs keinen ausreichenden Schutz zu bieten schien. Erst nachdem die Regierung begonnen hatte, weitreichende Einschränkungen umzusetzen, wendete sich das Blatt und die Zuordnungen verkehrten sich in das genaue Gegenteil. Eigentlich hätte dies eine hinreichende Warnung sein müssen, um zu erkennen, wie wenig tauglich diese Art Schubladendenken in der Realität ist. …