Energiepolitik

Energiepolitik
© Bild von kalhh auf Pixabay

Energiepolitik ist in den letzten Jahren einer der größten Streitpunkte in der Politik geworden. Gerne möchte sich unsere Regierung umweltfreundlich positionieren und mit gutem Beispiel vorangehen.

Was sicher gut gemeint ist, kann allerdings auch zum Problemfall werden. Schon jetzt müssen wir in den Stoßzeiten Energie von unseren Nachbarländern dazukaufen und können dafür gelegentlich den erzeugten Strom aus Windkraft nicht vollständig nutzen, weil wir ihn nicht speichern können. Mindestens einmal im letzten halben Jahr stand das Netz kurz vor einem Blackout. Davon erfahren, haben wir erst im Nachhinein aus der Zeitung.

Zunächst einmal stellt sich mir die Frage, wieso moderne Kraftwerke, die ohnehin hohen Standards unterliegen, nach nur wenigen Jahren abgeschaltet werden. Natürlich halte ich den Ausstieg aus der Atomenergie für ebenso notwendig wie die Abschaltung von Kohlekraftwerken. Einen Neubau würde ich also nicht befürworten. Allerdings sehe ich auch keinen Sinn darin, ein Kohlekraftwerk nach zwei Jahren stillzulegen, wenn wir dann zu den Stoßzeiten Atomstrom aus Polen oder Frankreich einkaufen müssen.

Die hochgelobte Windkraft kann bei Windstille leider auch nicht einspringen und wenn wir damit Energie erzeugen, aber sie nicht speichern können, müssen wir sie auch verbrauchen oder verramschen. Überhaupt ist Windkraft eine der ineffizientesten Energieformen überhaupt, die noch dazu eine fragwürdige Umweltbilanz aufweist. Waldflächen werden für die Anlagen gerodet und nach wenigen Jahrzehnten weiß niemand, wohin mit dem ganzen Sondermüll. Zudem sollte uns Texas ein warnendes Beispiel sein, wo im vergangenen Winter eben jene Windkraftanlagen vereisten und der Strom gleich für mehrere Tage ausfiel.

Meckern ist selbstverständlich leicht, aber es gibt natürlich auch Alternativen. Wären wir in Island, bräuchten wir uns wenig Sorgen machen, da wir auf geothermische Energiegewinnung zurückgreifen könnten.

Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten. Eine dieser Optionen wären Flüssigsalzreaktoren, die bisher nur experimentell zur Verfügung stehen. Dennoch scheinen diese sehr vielversprechend, weil eine Kernschmelze durch das Prinzip unmöglich wird und ein Reaktorunfall wie er beispielsweise in Tschernobyl stattfand, ausgeschlossen werden kann. Gerade für die Energieversorgung im industriellen Maßstab kann dies also eine gute Lösung sein, bis wir vielleicht noch bessere und innovativere Lösungen finden.

Für die Versorgung von privaten Haushalten, halte ich dies aber eher für eine Übergangslösung. Tatsächlich schätze ich die Abhängigkeit von Energieversorgern auf Dauer als überholt ein. Solarenergie ist zwar umstritten, wegen der Herstellung entsprechender Anlagen, kann aber einen wertvollen Beitrag leisten. Ich denke diese Technologie hat noch lange nicht ihren Zenit erreicht.

Die Zukunft jedoch, gehört meiner Meinung nach dem Wasserstoff. Obwohl dieser auf der Erde nur in Verbindung mit Wasser häufig vorkommt, haben wir davon genug, um auch über längere Zeit die Energieversorgung sicherzustellen. Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum und wird ja auch in Autos bereits eingesetzt. Zudem gibt es schon jetzt autarke Niedrigenergiehäuser, die mithilfe von Wasserstoff die Zeiten abfedern, in der die Solaranlage keine Energie liefert. Ein Energiemix kann also durchaus für die Unabhängikeit vom Stromerzeuger sorgen, auch wenn diesen das weniger gefallen dürfte.

Natürlich sehe ich ein, dass große Wohnblocks im Moment noch auf Energie von außen angewiesen sind, aber die Wissenschaft schläft ja nicht – hoffentlich. Neue Energieträger können jederzeit entdeckt und Speichermöglichkeiten vielleicht so weit entwickelt werden, dass uns sogar Wasserstoff bald wie Technologie von gestern vorkommt.

Bis es soweit ist, erscheint mir die Energieversorgung allerdings als einer der sensibelsten Bereiche, die wir nicht oder nur zu einem geringen Teil, beispielsweise in der Industrie, den Unternehmen überlassen sollten. Etwas inzwischen so Essentielles sollte eigentlich vom Staat kontrolliert werden, um die Versorgungssicherheit im ganzen Land zu gewährleisten.

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