Beinahe 17 Monate habe ich an meinem neuen Buch gearbeitet – mal mehr und mal weniger intensiv. Dabei habe ich zum ersten Mal einige Arbeiten ausgelagert. Dadurch hat das Werk von der Erfahrung anderer profitiert, die sich bereits seit Längerem mit der Veröffentlichung von Büchern befassen. Obwohl meine Ressourcen für diese Art von Projekten nach wie vor begrenzt sind, kann sich das Ergebnis sehen lassen.
Auf 900 Seiten erzählt der Roman die Geschichte einer Gruppe von neun jungen Menschen. Die meisten von ihnen beenden gerade ihr Studium und starten ins „richtige“ Leben. Das Format ist deutlich größer als üblich, sodass es sich nicht mehr um ein Taschenbuch im eigentlichen Sinn handelt, da es 17 cm × 22 cm × 6,2 cm misst und ca. 1,5 Kilogramm wiegt. Das entspricht 2,4 Kubikdezimetern Papier oder, auf andere Art formuliert, dem Volumen von 2,4 Litern Wasser, obwohl es glücklicherweise weniger wiegt.
Natürlich hätte ich die 1.430 Normseiten auf mehrere Bücher aufteilen können, anstatt sie in das größtmögliche „Kleinformat“ bei Books on Demand auf das Maximum von 900 Seiten zu verteilen. Der Umfang würde sich jedenfalls ideal für eine Trilogie eignen. Doch das würde der Intention des Werkes vollkommen widersprechen – sogar dann, wenn ich die Bücher zeitgleich veröffentliche.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Das Buch erzählt den Werdegang und die Entwicklung der Beziehungen untereinander über einen Zeitraum von 20 Jahren. Dabei verändern sich die Beziehungen einerseits durch die Handlungen der Protagonisten und selbstverständlich ebenso durch die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Entdeckung der Magie, die lange durch den Schleier unterdrückt wurde.
Doch der Schleier ist brüchig. Allerdings ermöglicht er auch einen Teil des Fortschritts. Ihn zu lüften, ist zudem mit einigen Gefahren verbunden und deshalb keine Option, oder doch?
Allerdings gibt es noch weitere Herausforderungen für die Hauptpersonen, ausgelöst durch politische Verwicklungen. Der später ausbrechende Krieg fordert seinen Tribut gleich an mehreren Fronten, wie sich herausstellt, und die Welt wird danach nie mehr dieselbe sein. Dabei lege ich Wert darauf, die Beschreibungen nicht ausufern zu lassen. Die Betrachtung der Kriegsgeschehnisse erfolgt in gewisser Weise von der Seitenlinie.
In diesem Buch verknüpfe ich mehrere Ideen miteinander. Dass ich in meinen Geschichten Erlebnisse aus meiner bisweilen lebhaften Traumwelt verarbeite, ist weder ein Geheimnis noch besonders spektakulär. Im vorliegenden Roman habe ich sie in die Vision einfließen lassen, die das Werk darstellt. Diese Vision bestand darin, ein Buch zu schreiben, das in gewisser Weise monumentalen Charakter besitzt. Sie beschreibt den Werdegang einer Gruppe junger Menschen, skizziert aber bewusst keine Jugendlichen. Riona ist zu Beginn der Geschichte mit ihren 19 Jahren die jüngste Hauptfigur. Einige Mitglieder der Gruppe leben ein ganz „normales“ Leben, und wollen das auch ganz bewusst genauso.
Die Magie und die damit verbundenen Legenden entspringen teilweise meinen Träumen, teilweise einigen spontanen Ideen. Gemeinsam bilden sie gewissermaßen die Brücke zwischen Erlebnissen aus meiner Traumwelt und meiner Vision.
Natürlich ist es in einem solchen Roman kaum möglich, die Ereignisse aus 20 Jahren detailliert zu beschreiben. Das wollte ich auch ganz bewusst nicht. Entwicklungen vollziehen sich im Leben in der Regel über einen längeren Zeitraum. Wir müssen uns auf einschneidende Veränderungen vorbereiten. Nur selten ändert sich alles über Nacht. Geschieht es doch, kann uns das leicht aus der Bahn werfen. Warum sollte es in dieser Geschichte also anders sein?
Das Gleiche lässt sich über unsere Beziehungen sagen. Sie verändern sich stetig, und können sich sowohl positiv als auch negativ entwickeln. Umso mehr gilt das für den Zeitraum von 20 Jahren.
Mit den Personen und Beziehungen verändern sich natürlich auch die Ziele der Hauptfiguren. Anfangs ist Marie hauptsächlich auf ihre Karriere fokussiert. Martin möchte für seinen Vater alles richtig machen, während Adrian für seinen Vater und dessen Geschäfte nur wenig Verständnis aufbringt. Doch das Leben hält nicht immer, was wir uns davon versprechen. Ziele ändern sich und mit ihnen unser Lebensentwurf.
Der Titel „Realitätssprünge“ ist übrigens kein Zufall und auch nicht aus einer Laune heraus gewählt. So hat der Sprung in diesem Fall gleich eine dreifache Bedeutung. Er steht für die Zeitsprünge innerhalb der Geschichte, aber auch für den Sprung in eine andere Realität. Letztlich ist ein Sprung in einem Gefäß jedoch auch eine Beschädigung. Deshalb steht der Titel auch für die Beschädigung der Realität, in der die Protagonisten und sogar die Antagonisten leben. Nicht zuletzt verweisen die Risse im Schleier sehr deutlich darauf.
Auch den Untertitel „Zirkel“ habe ich aus mehreren Gründen gewählt. Er hat ebenfalls verschiedene Bedeutungen. Ein Zirkel ist – abgesehen vom geometrischen Werkzeug – etwa ein bestimmter Personenkreis. Allerdings kann er ebenso für sich wiederholende Ereignisse stehen, auch wenn dieser Aspekt im englischen Sprachgebrauch häufiger Verwendung findet.
Wer neugierig geworden ist, kann das Buch bei Books on Demand, aber auch bei jedem anderen Anbieter oder sogar in der Buchhandlung bestellen (ISBN: 9783695148783). In wenigen Wochen wird es übrigens eine E-Book-Version geben. Die Konvertierung befindet sich bereits in Arbeit.
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